Katia Meier
Bildungsgang medizinisch-technische Radiologie HF
Alzheimer-Demenz – PET-CT im Vergleich zu PET-MRT
Diplomarbeit Bildungsgang MTR HF Januar 2025
Häufigkeit Demenz und Krankheitsbild Morbus Alzheimer
In der Schweiz leben schätzungsweise 153’000 Menschen mit einer Demenzerkrankung (BAG Schweiz, 2023). Bis zum Jahr 2050 wird mit ungefähr 315’400 demenzerkrankten Menschen gerechnet (Alzheimer Schweiz, 2023). Etwa 60% der Betroffenen leiden an Alzheimer-Demenz, der häufigsten Form der Erkrankung. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist mit einer zunehmenden Zahl von Alzheimer-Demenzerkrankungen zu rechnen.
Alzheimer ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung und gilt als unheilbar. Die genaue Ursache ist bis heute nicht vollständig geklärt, doch spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle im Krankheitsbild: Amyloid-Ablagerungen, die sich ausserhalb der Nervenzellen im Gehirn ansammeln, und neurofibrilläre Bündel, welche aus Tau-Proteinen bestehen, die sich innerhalb der Nervenzellen im Gehirn ansammeln.
Diagnostik und Behandlung
Eine frühe Diagnose ist entscheidend, um mit der richtigen Behandlung und Unterstützung zu beginnen. Dafür sind neuropsychologische Tests, Laboranalysen und bildgebende Verfahren wie Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) und Computer-Tomographie (CT) in Kombination mit Positionen-Emissions-Tomographie (PET) wichtig. Die Kommunikation seitens dipl. Radiologiefachpersonen HF und die Herangehensweise bei Personen mit dieser Erkrankung sind entscheidend für eine gute Bildqualität.
Leitfragen und Literaturrecherche
Die Diplomarbeit untersucht folgende Leitfragen:
- Welche Vor- und Nachteile haben die PET-MRT und die PET-CT in Bezug auf die Patientinnen und Patienten sowie die Diagnostik der Alzheimer-Demenz?
- Welche Kontraindikationen bestehen für die jeweiligen Untersuchungsmodalitäten?
Für die Literaturrecherche wurden zunächst die Datenbank Swisscovery sowie die Datenbank des Thieme-Verlags genutzt, um nach relevanter Literatur zu suchen. Durch die Recherche und das Lesen weiterer Fachliteratur wurde ein umfassender Vergleich der beiden Untersuchungsmodalitäten erarbeitet. Dieser Vergleich beinhaltete ebenso die Vorteile des Wohlbefindens von Patienten und Patientinnen sowie die Befundung.
Bildgebung
Die wichtigsten bildgebenden Verfahren bei der Diagnostik der Alzheimer-Demenz sind die MRT sowie die PET-CT. Seit 2013 verfügt das Universitätsspital Zürich über ein PET-MRT, ein Hybridgerät, das die zwei bedeutendsten bildgebenden Verfahren in der Alzheimer-Diagnostik kombiniert. Die Hybrid-Bildgebung der Nuklearmedizin spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnostik von Erkrankungen, die sich durch Stoffwechselprozesse äussern. Zudem wird derzeit die MRT-Bildgebung zur Diagnose der Alzheimer-Demenz eingesetzt. Aber warum wird nicht häufiger die Hybrid-Bildgebung der PET-MRT verwendet?
Die untenstehende Abbildung zeigt eine Neuro-PET eines Gehirnes ohne Pathologie (links) sowie drei Bilder (Mitte und rechts) einer Neuro-PET in verschiedenen Stadien der Alzheimer-Demenz. Die Verschlechterung des Zustands wird von links nach rechts durch weniger rote (normal funktionierende) Areale im Gehirn sichtbar.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von PET-MRT in der Schweiz kann diese nicht routinemässig zur Abklärung von Alzheimer-Demenz eingesetzt werden. Obwohl die PET-MRT wegen des höheren Weichteilkontrasts im Vergleich zur PET-CT Vorteile bietet, bleibt die PET-CT die primäre Wahl für die Diagnostik. Die PET-CT ist eine schnellere und angenehmere bildgebende Diagnostik für Patientinnen und Patienten. Ausserdem weist die PET-CT im Vergleich zur PET-MRT deutlich weniger Kontraindikationen auf.
Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass die PET-CT mehr Vorteile bietet als die PET-MRT. Insbesondere in Bezug auf den Komfort der Patient*innen, die geringere Anzahl an Kontraindikationen und die schnellere Aufnahmezeit. Bei der PET-MRT steht vor allem die Diagnostik aufgrund des aussagekräftigeren Weichteilkontrasts im Vordergrund. Durch diesen Vergleich kann gezeigt werden, dass ein umfassendes Verständnis der Modalitäten für dipl. Radiologiefachpersonen HF zur idealen Wahl der Bildgebung beiträgt.
Die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten beeinflusst die Bildqualität massgeblich. Um sie positiv zu gestalten, ist es wichtig, angemessen auf die an Alzheimer erkrankten Personen einzugehen. In der Arbeit wird ein geeignetes Kommunikationsmodell, die validierende Gesprächsführung, vorgestellt und aufgezeigt, wie dieses in der Praxis angewendet werden kann.
Die PET-CT wird auch künftig ein wesentlicher Bestandteil der Bildgebung der Alzheimer-Demenz bleiben, nicht zuletzt auch wegen der verminderten Verfügbarkeit der PET-MRT in der Schweiz.