Steckbrief Rexhep Hasani

Rexhep, seit ein paar Monaten bist du bei uns am BzG. Wie fühlt sich das für dich an? Kannst du uns von den ersten Eindrücken und Erfahrungen berichten?

Es geht mir sehr gut am BzG. Die Räumlichkeiten sind sehr grosszügig und modern. Mir gefällt das Open Space Büro im 6. Stock und auch die Möglichkeit, im Homeoffice flexibel zu sein. Die Vielfalt der verschiedenen Klassenzimmer und Lernzonen ist bemerkenswert, so lässt sich der Unterricht abwechslungsreich gestalten. Ich bin beeindruckt, wie am BzG das mediendidaktische Lernen gefördert und umgesetzt wird.
Die Lage meines neuen Arbeitsplatzes ist ideal für mich, da ich unkompliziert an- und abreisen kann und selten bis nie im Stau stehen muss.

Kannst du uns von deinem beruflichen Werdegang erzählen und wie du auf die Idee kamst, dich am BzG zu bewerben? Was hat dich an unserer Schule besonders gereizt?

Ich habe 2012 die Ausbildung Fachmann Gesundheit (FaGe) im Spital Zofingen absolviert und anschliessend ca. zwei Jahre als FaGe gearbeitet. Die Arbeit in dieser Zeit erlebte ich als Knochenjob.

Durch Personalmangel oder Personalausfälle waren wir ständig am Limit und mussten somit erheblich mehr Arbeitsaufwand bewältigen als normalerweise vorgesehen … Auch musste ich in meiner Freizeit auf mein Lieblingshobby Fussball verzichten, da die unregelmässigen Arbeitszeiten kein Training erlaubten.

Zufällig erfuhr ich an einer Infoveranstaltung von der Ausbildung medizinisch-technische Radiologie HF (MTR HF), die mich sofort interessierte und die ich von 2014 bis 2017 im Careum am Universitätsspital Zürich absolvierte.

Nach der Ausbildung – also dann während meiner Berufstätigkeit als MTR HF – habe ich sechs Jahre in der Radio-Onkologie-Abteilung gearbeitet und diverse Weiterbildungen im Luzerner Kantonsspital besucht. In dieser Zeit hatte ich die Chance, meine berufsspezifischen Kompetenzen dieser Fachrichtung zu erweitern, was mir fachlich, aber auch persönlich sehr viel gebracht hat.

Da ich Careum- und PBL[1]-Erfahrungen hatte, erhielt ich die Chance, Berufsbildner zu sein. Während den fünf Jahren in dieser Funktion betreute ich MTR-Studierende, hielt viele Vorträge und war verantwortlich für das Erstellen von SOP (Standard Operating Procedure, Kurzanleitungen für Prozessabläufe).

Daher war es rückblickend naheliegend für mich, früher oder später in die Bildung zu gehen. Durch meine Mitgliedschaft in der SVMTRA (Schweizerische Vereinigung der Radiologiefachpersonen) wurde ich im JobsPortal auf eine freie Stelle im BzG aufmerksam und bewarb mich spontan und erfolgreich, worüber ich heute sehr glücklich bin.

Bitte erzähle uns doch auch ein wenig vom «privaten» Rexhep.

Ich bin 1989 in Huttwil BE geboren und in Wauwil LU zusammen mit meinem jüngeren Bruder aufgewachsen. Seit sechs Jahren bin ich glücklich verheiratet und habe zwei Söhne: Andri 3 und Enor 1½ Jahre alt. Ich wohne in Oftringen AG. Da ich selbst früher aktiv gespielt habe, interessiere ich mich für Fussball. Aktuell gehe ich ins Fitness, um meiner anderen Leidenschaft, dem Essen, Paroli zu bieten.

In der Freizeit unternehmen wir als Familie viel miteinander, auch sehr gerne mit Freunden, die Kinder im gleichen Alter haben. Vater zu sein und die Kinder beim Lernen und beim Aufwachsen zu begleiten, gehört zu meinen schönsten Erfahrungen.

Welche Aspekte deiner Arbeit als Lehrperson fordern dich am meisten heraus? 

Die Radio-Onkologie ist ein sehr grosser und vielfältiger Themenbereich, der in anderen Ländern sogar ohne Nebenfach studiert werden kann. Als Herausforderung empfinde ich immer wieder die Zeiteinteilung und das Prioritätensetzen im Unterricht:  Anhand meines Fachwissens könnte ich den Studierenden sehr viele Inhalte vermitteln, muss jedoch alles so verpacken, dass der Stoff eine Grobübersicht und die nötigen Kompetenzen abdeckt. Ich muss aufpassen, nicht zu tief in der Materie zu versinken… Was auch Sinn ergibt, da die Studierenden vor allem dann vertiefter lernen, wenn sie eigene Praxiserfahrungen sammeln.

Gibt es bestimmte Lehrmethoden oder pädagogische Ansätze, die dir besonders am Herzen liegen?

Ich kenne aus meiner Zeit im Careum Zürich die Methode PBL sehr gut. Ergänzt durch die Lernplattform OLAT und eLearning kommt mein Unterrichten am BzG dem PBL sehr nahe und ist auch eine gute Abwechslung zu anderen Methoden. Gleichzeitig versuche ich, mediendidaktisch alle technischen Möglichkeiten am BzG – wie Beamer, Visualizer, Whiteboard, Pinnwand usw. – miteinfliessen zu lassen, was den Schulalltag ebenfalls sehr abwechslungsreich machen kann.

Im August 2024 starte ich an der EHB die Ausbildung zur Lehrperson höhere Fachschulen im Hauptberuf (HF)». Darauf bin ich sehr gespannt und ich freue mich, neue pädagogische Ansätze kennenzulernen.

Kannst du uns von einem besonders inspirierenden Moment erzählen, den du am BzG erlebt hast? Gibt es Schlüsselerlebnisse oder Meilensteine, die deine Sicht auf den Lehrerberuf beeinflusst haben?

Am diesjährigen Neujahresapéro habe ich die vielen Jubilaren gesehen, die schon eine sehr lange Zeit glücklich am BzG sind. Dies spricht für das BzG als Arbeitgeber und bestätigt mir, die richtige Entscheidung für meine berufliche Laufbahn getroffen zu haben.

Wofür bist du besonders dankbar, wenn du auf deinen bisherigen Weg zurückblickst?

Für die Unterstützung und das Vertrauen der Mitmenschen – privat wie auch beruflich. Dadurch konnte ich mich entfalten und kann mich stetig weiterentwickeln. Die Motivation und die Neugierde am Wissen haben mich in der Arbeit vorangetrieben.

Ich sehe generell meinen jetzigen Beruf als Lehrperson am BzG als Privileg und ich freue mich tagtäglich Wissen zu vermitteln und die Studierenden auf ihrem Weg zu unterstützen.

Wie erlebst du die Zusammenarbeit in deinem Team? Gibt es besondere Dynamiken oder Projekte, die euch beschäftigen?

Das MTR-Team hat schon viel erlebt, was mir zugutekommt. Ich kann von Lehrpersonen mit langjährigen Erfahrungen profitieren. Ausserdem geniesse ich den Austausch an unseren Teamsitzungen und das gemeinsame Mittagessen.

Aktuell stehen wir mit dem neuen Curriculum vor einer Herausforderung. Hinzu kommt, dass ab diesem Jahr zwei MTR-Studiengänge anfangen: einer im Frühling und einer im Herbst. Das wird sicher spannend und herausfordernd, aber als Team werden wir das bestimmt gut meistern.

Welche Projekte nimmst du dir in den nächsten Monaten vor – bzw. an welchem Projekt arbeitest du gerade?

Aktuell absolviere ich einen Ausbilderkurs SVEB, der bis Ende Juni geht. Danach werde ich ab August die Weiterbildung zur Lehrperson höhere Fachschulen im Hauptberuf (HF) an der EHB Zürich antreten. Diese Weiterbildung ist berufsbegleitend und wird mich die nächsten zwei Jahre beschäftigen.

Was sind deine Pläne für die Zukunft, sowohl privat als auch beruflich? Gibt es bestimmte Ziele oder Entwicklungen, die du anstrebst?

Privat möchte ich mit meiner Familie ein ausgeglichenes und erfülltes Leben mit schönen gemeinsamen Momenten haben.
Beruflich fühle ich mich wie zu meinem Beginn in der Lehre – also ganz am Anfang. Ich versuche, dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln. Chancen, die sich ergeben, werde ich wahrnehmen und dafür arbeiten, wie bis jetzt auch.

Hast du abschließende Gedanken oder Worte, die du gerne teilen möchtest? Ein kurzes Resümee oder eine Botschaft für unsre Leser*innen?

Ich bedanke mich für das Interview und dafür, dass ihr mich zum Vorstellen im Newsletter ausgewählt habt. Ich habe Glück und schätze es sehr, hier mit grossartigen Menschen zu arbeiten. Dadurch fühlt es sich für mich so an, in meinem Traumberuf angekommen zu sein.

Herzlichen Dank, Rexhep, für das Interview und alles Gute weiterhin!

[1] PBL steht für Problembasiertes oder Problemorientiertes Lernen. In dieser praxisorientierten Unterrichtsmethode erwerben sich die Lernenden ihr Wissen anhand einer realen Problemstellung aus dem Berufsalltag, für die sie weitgehend selbstständig Antworten finden.

Rexhep Hasani
Lehrperson im Bildungsgang medizinisch-technische Radiologie HF

Interview

Dr. Heike Scheidhauer
Fachstelle Kommunikation & Schreibberatung
heike.notexisting@nodomain.comscheidhauer@bzgbs.notexisting@nodomain.comch