Strahlentherapie

Voraussetzungen für eine präzise Strahlentherapie Bericht von Juli 2023

Autor

Christian Dott
Dozent im Bildungsgang medizinisch-technische Radiologie HF

Studierende erlernen theoretische und praktische Grundlagen der Radiotherapie

In der Radiotherapie muss sehr hochpräzise gearbeitet werden. Die Studierenden des Bildungsganges medizinisch-technische Radiologie HF benötigen umfangreiches Wissen, damit sie im Berufsalltag eine Radiotherapie durchführen können. So gehört die sorgfältige Lagerung der Patientin, des Patienten – ohne dass sich die Betroffenen während der Behandlung zu sehr bewegen – zu den Grundvoraussetzungen für die Strahlentherapie. Diese sogenannte Immobilisation ist ein Schwerpunkt, den die Studierenden sowohl im Theorieblock an der Schule als auch in der Praxis üben. 

Abbildung 1. Dozent erklärt Studierenden die Lagerung

Planungscomputertomografie zur Vorbereitung

Vor Beginn einer Strahlentherapie analysiert ein interprofessionell zusammengesetztes Team die konkrete Situation und legt die perfekte Lagerung und Immobilisation der jeweiligen Patientin, des jeweiligen Patienten fest. Im Gegensatz zu einer radiologischen Computertomografie wird in der Strahlentherapie die Untersuchung nicht zu diagnostischen Zwecken, sondern als Grundlage für die Bestrahlungsplanung verwendet. Aus diesem Grund wird von einer Planungscomputertomografie gesprochen. In der  Radioonkologie ist dieser Termin für die Patient*innen der erste Kontakt mit der Berufsgruppe der diplomierten Radiologiefachpersonen HF. 

Abbildung 2. Präzise Lagerung für die Strahlentherapie

Herstellung von Lagerungshilfen gehört zur Fachkompetenz der diplomierten Radiologiefachpersonen HF

Je nach Bestrahlungsregion und Tumorlokalisation wird die entsprechende Lagerungshilfe für eine möglichst bequeme, stabile und reproduzierbare Immobilisation gewählt. Die diplomierte Radiologiefachperson HF definiert diese Immobilisation als einen Teil des Bestrahlungsplanungsprozesses und schafft somit eine wichtige Grundlage für die darauffolgende hochpräzise Bestrahlung.

Abbildung 3. Fixation des Kopfes in einer Maske

Ausbildung erfolgt Schritt für Schritt

Die Studierenden des ersten und zweiten Studienjahres verfügen bereits über ein fundiertes Hintergrundwissen zur Radiotherapie, das sie während des theoretischen Unterrichts am BZG erworben haben. Ihnen ist bewusst, dass sie für einen optimalen Therapieerfolg sehr genau vorgehen müssen. Deshalb wird dieser Teilaspekt der Immobilisation in einem praktischen Training-und-Transfer-Setting geübt und vertieft.
In einem ersten Schritt erarbeiten sich die Studierenden innerhalb eines E-Learnings die theoretischen Grundlagen der Immobilisation und bereiten sich auf diese Weise auf das praktische Üben vor. Das E-Learning umfasst die Lerninhalte anhand von vertonten Präsentationen, Anleitungsvideos, Fachtexten und Aufgaben. In einem zweiten Schritt werden diese wichtigen Skills in einem Training-und-Transfer-Unterricht im Universitätsspital geübt und vertieft.

Praktischer Unterricht am Universitätsspital Basel

Da die Strahlentherapie am Universitätsspital Basel in der Regel an den Wochenenden geschlossen ist, können die Studierenden ungestört an einem Samstag das Erlernte in die Praxis umsetzen. In Kleingruppen aufgeteilt können sie das gesamte Sortiment an Lagerungshilfen nicht nur sehen und anfassen, sondern auch an sich selbst ausprobieren. 
Ein Höhepunkt dieses Unterrichts ist, dass die Studierenden lernen, wie sie individuelle Kopf-Hals-Fixationen selbst herstellen. Diese werden von den Studierenden gerne als Erinnerung mit nach Hause genommen. Der Unterricht in der besucherfreien Abteilung Strahlentherapie am Wochenende bietet optimale Voraussetzungen, den gesamten Ablauf sowie die verschiedenen Arbeitsplätze einer radioonkologischen Therapie zu erfahren.

Abbildung 4. Studierende üben die Vorbereitung einer Strahlenbehandlung

Fazit: Mit diesem Tag im Universitätsspital Basel gelingt den Studierenden der Theorie-
Praxis-Transfer optimal. In den späteren, wiederum vertiefenden, Theorielektionen können
die angehenden Radiologiefachpersonen HF bestens an das Erlebte anknüpfen.

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